Eine der wohl ersten Entscheidungen - die zumeist in diesem Genre auch eine strategische ist - ist die Wahl des Charakters.
Ich will mit diesem Thread mal die Unterschiede der einzelnen Charaktere rausarbeiten und hoffe auch auf Inputs und Diskussions seitens Euch
Eine der zentraleren Fragen die ich mir dabei stelle ist, ob Vlaada in die Charaktere ne gute Balance gelegt hat, sodass es eigentlich egal ist, für wen man sich entscheidet oder ob sich aus dieser Wahl schon sehr entscheidende Rückschlüsse auf den weiteren Spielverlauf und damit auf Einzelentscheidungen bei der Wahl an zu rekrutierende Einheiten oder Karten ergeben. Und ob ein fühlbarer Unterschied zwischen einem Elfen, einem Draconum oder einer Dunkelelfin besteht.
Desweiteren sind die Figuren ja auch farblich "getrennt". Zieht eine Figur im Laufe des Spieles einen Bonus aus ihrer Farbe (die Farben stehen ja auch in den Manawürfeln und - kristallen als Elemente) oder dient diese lediglich der einfachen Unterscheidung für die Spieler?
Im Mage Knight Board Game sehe ich folgende Spielelemente, die einen Charakter von den anderen abheben KÖNNTEN:
- die 16 Basis Aktionskarten, also die charaktereigenen Handlungskarten
- die Level Tokens (hexagonal)
- die möglichen Skills der Charaktere und die dazugehörige Spielmechanik (Skillcard, Skilltokens)
- weitere charakterbezogene Spielelemente wie etwa Zaubersprüche, die den Charakter herausformen (Farbbonus)
Diese werde ich hier nach und nach auflisten und zur Diskussion stellen.
A. Das Grunddeck - die 16 Basis Aktionskarten
Beginnen wir im ersten Teil mit dem einfachsten, der Untersuchung des Grunddecks jedes Charakters. Das Grunddeck enthält ja für jeden Charakter die 16 Basis-Aktionskarten, von denen eine auf den Charakter bezogen ist.
Dies bedeutet aber nicht, dass die 15 anderen für alle gleich sind (diesem Trugschluss bin ich ich auch aufgesessen), schauen wir uns die Grafik mal an:
Als Beispiel nehmen wir nun Arythea, die als spezielle Karte "Battle Versatility" in ihrem Deck hat. Listet man nun alle anderen Karten und Charaktere so auf, erkennt man, dass im Deck von Arythea gegenüber den anderen eine Karte "Rage" weniger enthalten ist, d.h. die Sonderkarte eines Charakters ersetzt eine bestehende durch eine stärkere Version (vergleicht die Texte der Karten mit den ersetzten).
Dies geschieht aber bei jedem Charakter mit einer anderen Karte, und bringt somit jeden Charakter mal in den Anschein einer Spezialisierung, den wir uns im Laufe des Artikels näher ansehen müssen.
Die Karte von Arythea verbessert also eine Kampfkarte, jene von Goldyx eine Manakarte, die von Norowas eine Einflusskarte, und jene von Tovak wiederum eine Kampfkarte, wobei sich dieser stark spezialisiert (dazu später mehr wann und ob diese zum Vorteil gereichen könnte).
D.h. nun also dass das Basisdeck der einzelnen Figuren um je 2 Karten abweicht, aber grundlegend die Verteilung zwischen Bewegung, Angriff, Mana usw. aber nicht angetastet wir, lediglich eine leichte Verschiebung in eine vermeintliche Stärke eines Charakters wird dadurch erzielt.
Warum schreibe ich hier "vermeintlich" hin? Nun, wird man sich dessen gewahr, dass jede Karte in einer Runde eigentlich nur maximal einmal zum Einsatz kommt, und aus Gründen der Verfügbarkeit bzw. der Gelegenheit manchmal gar nicht OPTIMAL spielbar ist, müssen wir uns eingestehen, dass diese leichte Verschiebung je Charakter nicht den großen Unterschied macht, zumal die speziellen Karten eben auch nicht ganz unique sind, sondern in einer Standardform jedem anderen Charakter ja auch zur Verfügung stehen.
Was wir natürlich noch nicht betrachtet haben, ob aus diesem kleinen Unterschied in der Folge ein größerer werden könnte, wenn neue Karten oder Skills ins Spiel kommen, und damit die Charakter stärker auseinanderdriften.
Resümee aus A:
Aus dieser ersten Betrachtung ist noch keine großer Unterschied zu erkennen, d.h. aber auch dass die Balance aus dieser Sicht eine sehr ausgewogene ist, und dass es eigentlich egal ist für welchen Charakter man sich entscheidet.